Polyzystisches Ovarialsyndrom
Zyklus
Frau Zyklus

PCOS steht für Polyzystisches Ovarialsyndrom. Dabei handelt sich um eine der häufigsten hormonellen weiblichen Dysbalancen im gebärfähigen Alter, von der schätzungsweise mindestens 10% der Frauen betroffen sind!

 

Diagnosestellung:

 

Für eine Diagnose müssen 2 der 3 folgenden Merkmale vorliegen (Rotterdam Kriterien):

* Zyklusstörungen

* verstärkte Produktion männlicher Hormone

* Poyzystische Ovarien.

 

Die Diagnose wird beim Frauenarzt/der Frauenärztin gestellt. Dennoch sind Fehldiagnosen absolut keine Seltenheit. Es ist zum Beispiel nicht so, dass alle Frauen mit PCOS auch Zysten an den Ovarien haben müssen und auch wenn Zysten vorhanden sind, hat man nicht zwangsläufig PCOS. Leider wird die Diagnose oft recht voreilig gestellt.

 

Also, keine Panik bei vorschnellen Diagnosen, denn für eine wirklich aussagekräftige Diagnose sollten neben dem Ultraschall stets auch eine Anamnese durchgeführt, sowie der Hormonstatus erhoben werden. Dabei sind für die Beurteilung insbesondere folgende Hormone wichtig: Androgene, Östrogen, FSH und LH. Aber auch die Nebennieren spielen eine wichtige Rolle, da sie sie durch ihre Cortisolproduktion am Blutzuckerspiegel beteiligt sind. Ein weiteres wichtiges Thema bezüglich PCOS. 

 

Charakteristisch für das PCOS ist, dass der Spiegel von LH (luteinisierendes Hormon) im Verhältnis zu FSH (follikelstimulierendes Hormon) erhöht ist. Kurzum: der LH/FSH-Quotient ist bei PCOS erhöht.

 

Da LH und FSH zu den sogenannten Gonadotropinen gehören, die ihre Wirkung auf die Geschlechtsdrüsen (Gonaden) richten, resultieren aus einer Dysbalance dieser Botenstoffe meist auch negative Konsequenzen für die Produktion männlicher und weiblicher Geschlechtshormone in den Eierstöcken. 

Während FSH für die Eireifung verantwortlich ist, löst LH den Eisprung aus. Im Falle von zu wenig FSH, gerade im Verhältnis zu LH, können die Eier nicht reifen und sammeln sich in den Eierstöcken (Ovarien) an. Dadurch bildet sich die im Ultraschall häufig sichtbare ,Perlenkette'. Die Eier reihen sich in der Tat perlschnurartig aneinander an.

Darüber hinaus steuert LH die Bildung von Androgenen in den Eierstöcken. Androgene sind männliche Hormone wie Testosteron und DHEA. Deshalb führt zu viel LH oft auch zu einer gesteigerten Bildung von Androgenen. Allerdings kann FSH Androgene in Östrogene umwandeln. Wenn jedoch zu wenig FSH zur Verfügung steht, reduziert dies die Umwandlungsrate. Daher ist eine weitere Folge des LH/FSH-Ungleichgewichts eine gesteigerte Bildung von Androgenen in den Eierstöcken. Und erhöhtes Testosteron stellt ein weiteres Dignosekriterium für PCOS dar.

 

Mögliche Symtome der Betroffenen Frauen:

 

* Zyklusstörungen (ausbleibender Eisprung) durch fehlendes LH

* Insulinresistenz (hier kommen die Nebennieren ins Spiel)

* Akne

* Haarsausfall

* Männlicher Haarwuchs

* Übergewicht

* Metabolisches Syndrom

* Schwangerschaftskomplikationen (Unerfüllter Kinderwunsch/ Fehlgeburten)

* Depressionen

 

 

 

 

Behandlungsmöglichkeiten:

Schulmedizin:

Die Ursachen von PCOS sind noch unklar. Meist erfolgt die Behandlung seitens der Schulmedizin mit künstlichen Hormonen (z.B. Antibabypille oder Cortisonpräparate) oder Metformin. Allerdings stellt dieser Ansatz eine reine Symptombehandlung dar. Denn die Ursachen werden hierdurch leider nicht behoben..

Insofern sollten für die Überwindung hormoneller Dysbalancen immer die wahren Ursachen herausgefunden und behoben werden.

 

Der ganzheitliche Blick:

Insulinresistenz

Es muss nicht zwangsläufig eine Insulinresistenz bei Betroffenen vorliegen, es konnten jedoch bei der Mehrheit der Frauen mit PCOS erhöhte Insulinspiegel gefunden werden. Je mehr Insulin im Blut zirkuliert, desto stärker wird leider auch die Ausschüttung männlicher Hormone in den Eierstöcken angeheizt.  Recht konstante Blutzuckerspiegel stellen somit eine äußerst wichtige Therapiemaßnahme dar.

 

Stress

Männliche Hormone (Androgene) werden nicht nur in den Eierstöcken, sondern auch in den Nebennieren produziert.

Deshalb kommt es bei Stress immer auch zu einer erhöhten Androgenausschüttung. Durch Stress wird neben männlichen Hormonen auch das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Infolgedessen wird oft der Eisprung unterdrückt, quasi als Selbstschutz. Im Stress bleibt keine Zeit für eine Schwangerschaft. Aber ohne Eisprung wird auch kein Progesteron gebildet, was wiederum zu einer hormonellen Dysbalance führt. Es erhöht sich nämlich das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron. Kurzum entsteht eine Östrogendominanz. Ein häufiges weiteres Problem bei PCOS.

 

Östrogendominanz

Außer der Östrogendominanz, die aus fehlenden Eisprüngen (meist durch Stress) resultiert, trägt noch ein weiterer Mechanismus hierzu bei.

Denn ein Teil des Androgenüberschusses wird im Fettgewebe über die sogenannte Aromatase in Östrogen umgewandelt. Dadurch steigt der Östrogenspiegel umso mehr an. Sprich: Je mehr Fettgewebe, desto höher die Östrogenkonzentration.

Infolge eines erhöhten Östrogenspiegels wird die Ausschüttung von LH und damit das Ungleichgewicht von LH und FSH noch mehr angeheizt. Hierdurch wird die Androgenproduktion in den Eierstöcken noch weiter angeregt.

Schließlich entsteht ein Teufelskreis, indem die Hormone sich wechselseitig bedingen..

 

Außerdem: Die HPU ist eine häufige Ursache für eine hormonelle Dysbalance. Sie geht mit vielen unspezifischen Symptomen einher und es kann durchaus sinnvoll sein, das Vorliegen dieser Stoffwechselstörung abzuklären. Mehr zur HPU findest du hier.

 

FAZIT

 

Langsam mit der Diagnosestellung, weitere Erkrankungen oder Organschwächen wie eine Schilddrüsenunterfunktion ausschließen, denn auch diese führt häufig zu Zyklusunregelmäßigkeiten, schließlich sollte bei sicherer Diagnose nach einem ganzheitlichen Konzept gearbeitet werden. Dazu gehören:  Bewegung, gute Fette, Zuckerverzicht, Nahrungsergänzungsmittel und Mikronährstoffe, eine Darmtherapie, eine sinnvolle Ernährungsumstellung ohne sich zu stressen, Stressmanagement im Allgemeinen.

 

Falls du Fragen zum PCOS hast und/oder deinen Körper wieder ganzheitlich in Balance bringen möchtest,  berate und begleite ich dich sehr gerne hinsichtlich geeigneter Diagnostik und Therapiemöglichkeiten. Vereinbare einfach einen Termin über meinen Online Terminkalender, sende mir eine Nachricht über das Kontaktformular oder ruf mich persönlich an. Ich freue mich schon sehr auf dich!